Dumplin’ von Julie Murphy

Dumplin‘ von Julie Murphy hat mir wirklich gut gefallen und deswegen will ich euch meine Rezension dazu nicht vorenthalten! Dieses Buch sollte man gelesen haben!

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FJB Verlag | Gebundene Ausgabe | ca. 400 Seiten | 18,99 Euro | März 2018 | Originaltitel: Dumplin’| Übersetzer: Kattrin Stier | ISBN: 978-3841422422

Inhalt

(lt. amazon.de):

Dick UND schön? Unsicher UND mutig? Dumplin‘ ist all das und noch viel mehr.
Willowdean – „16, Dolly-Parton-Verehrerin und die Dicke vom Dienst“ – wird von ihrer Mutter immer nur Dumplin‘ genannt. Bisher hat sie sich in ihrem Körper eigentlich immer wohl gefühlt. Sie ist eben dick – na und? Mit ihrer besten Freundin Ellen an ihrer Seite ist das sowieso total egal.
Doch dann lernt sie den sportlichen und unfassbar attraktiven Bo kennen. Kein Wunder, dass sie sich hoffnungslos in ihn verknallt – dass er sie allerdings aus heiterem Himmel küsst, verunsichert sie völlig. Plötzlich macht es ihr doch etwas aus, nicht schlank zu sein.
Um ihre Selbstzweifel in den Griff zu bekommen, beschließt Will, sich der furchteinflößendsten Herausforderung in ganz Clover City zu stellen: Sie will am „Miss Teen Blue Bonnet“-Schönheitswettbewerb teilnehmen und allen – vor allem sich selbst – beweisen, dass die Kleidergröße für das ganz große Glück überhaupt keine Rolle spielt.
„Badeanzüge haben so etwas an sich, das einen denken lässt, man müsste sich erst das Recht verdienen, sie zu tragen. Aber eigentlich ist doch die entscheidende Frage:
Hast du einen Körper?
Dann zieh ihm einen Badeanzug an.“

Gewähltes Zitat

Das Wort dick ist den meisten Leuten unangenehm. Aber wenn man sich sieht, bemerkt man zuerst meinen Körper. Und mein Körper ist nun mal dick. So wie mir bei anderen Mädchen auffällt, dass sie große Brüste haben oder glänzende Haare oder knubbelige Knie. Das darf man alles sagen. Aber bei dem Wort dick, das mich am besten beschreibt, werden die meisten Leute blass und verziehen das Gesicht.
Aber so bin ich nun mal. Ich bin dick. Das ist kein Schimpfwort. Keine Beleidigung. Jedenfalls nicht, wenn ich es sage. Und deswegen finde ich es immer am einfachsten, es direkt selbst zur Sprache zu bringen.

(S. 17)

Meine Meinung

Willowdean hat einige Kilos zu viel, fühlt sich aber wohl in ihrer Haut und mag sich wie sie ist. Das ändert sich alles ein wenig, als die den unheimlich attraktiven Bo kennen lernt, der auch sie zu mögen scheint. Aber was würde ihre Umwelt denken, wenn sie sich mit Bo zeigt? Um zu beweisen, dass man auch mit einigen Kilos zu viel schön ist, meldet sie sich beim hiesigen Schönheitswettbewerb an. Und von Willowdean inspiriert melden sich auch noch einige andere Mädels ihrer Schule an, die ebenfalls nicht der vorherrschenden Schönheits-Norm entsprechen…

Auf dieses Buch war ich total gespannt, denn es wurde mir bereits auf der Frankfurter Buchmesse wärmstens empfohlen und auch die beiliegenden Karten mit frechen und witzigen Sprüchen machten auf jeden Fall Lust auf mehr!

Willowdean ist nun wirklich niemand, den man von vorneherein wirklich ins Herz schließt. Sie ist recht verschlossen und auch ziemlich ruppig. Erst wenn man sie etwas näher kennen lernt beginnt man damit, sie zu mögen. So war es jedenfalls bei mir.

Will, wie sie von ihren Freunden genannt wird, hat eine sehr eigentümliche Geschichte. Sie lebt nur noch mit ihrer Mutter zusammen, die sie Dumplin’ nennt, seit sie denken kann, zu der sie aber kein besonders herzlichen Verhältnis hat, weil ihre Mutter ihr immer das Gefühl gibt, dass sie sich nicht so akzeptiert, wie sie nun mal ist, nämlich dick. Wer ihr Vater ist, weiß sie nicht, aber bis vor einigen Monaten lebte sie noch zusammen mit ihrer Mutter und ihrer Tante, die ebenso wie Will viele Kilos zu viel auf die Waage brachte. Mit ihrer Tante verstand sie sich super, sie war ihre Vertraute und ihr Tod hat Will schwer getroffen.
Nun kann sie sich nur noch ihrer besten Freundin Ellen anvertrauen.

Ich mochte es wirklich, wie offen Willowdean mit ihrem Wesen umging, wie sehr sie selbst zu sich steht und wie viel Selbstvertrauen sie hat. Zumindest war dies ihr öffentliches Auftreten. Insgeheim hat sie mit genau so vielen Unsicherheiten zu kämpfen wie jedes andere Mädchen ebenfalls. “Bin ich gut genug?” war nur eine Frage, die aufkam, aber für mich eine der wichtigsten.

Gerade wegen des Themas finde ich dieses Buch wirklich wichtig. Es zeigt sehr schön, dass wir selbst bestimmen können wer wir sind und dass wir uns nichts von anderen aufdiktieren müssen.

Was ich ebenfalls toll fand ist, dass in diesem Buch auch nichts verherrlicht wird. Es wird nicht propagiert, dass es gut ist dick zu sein oder andersartig. Es wird aber auch nicht verteufelt. Es wird einfach als Tatsache hingestellt, mit der manche Menschen klar kommen, andere wiederrum aber nicht. Und insgesamt war es auch nicht weit ab von der Realität.

Zugegeben, so humorvoll wie erwartet fand ich das Buch nicht. Es überzeugte aber mit seiner Geschichte total und mit zahlreichen tollen Aussagen, die ich mir am liebsten alle gemerkt hätte, aber da macht mir mein Gedächtnis leider einen Strich durch die Rechnung.
Sehr schön fand ich allerdings die zahlreichen Bezüge zu Dolly Parton und ihren Liedern, denn sowohl Will, als auch ihre Freundin Ellen sind große Fans der erfolgreichen Sängerin. 

Fazit

Julie Murphy hat mit Dumplin’ eine wirklich schöne Geschichte geschrieben, die anregt darüber nachzudenken, wer man ist, wie man gerne sein will, wie man wahrgenommen wird und ob das alles überhaupt wichtig ist, solange man glücklich ist und sich selbst akzeptiert.
Eine wirklich schöne Geschichte, die ich sehr gerne gelesen habe.

Meine Wertung

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