Die Luna-Chroniken 2: Wie Blut so rot – Marissa Meyer

wieblutsorot

Carlsen Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 432 Seiten
19,90 Euro
Januar 2014
Originaltitel: The Lunar Chronicles – Scarlet
ISBN: 978-3551582874
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Inhalt (lt. amazon.de):
Zwei ganze Wochen ist Scarlets Großmutter nun schon verschwunden. Entführt? Tot? Die Leute im Dorf sagen, sie sei sicher abgehauen. Sie sei ja sowieso verrückt. Aber für Scarlet ist Grandmère alles – von ihr hat sie gelernt, wie man ein Raumschiff fliegt, Bio-Tomaten anbaut und seinen Willen durchsetzt. Dann trifft Scarlet einen mysteriösen Straßenkämpfer – Wolf. Er fasziniert sie; doch kann sie ihm trauen? Immerhin: Die reißerischen Berichte über Cinder und das Attentat auf Prinz Kai hält Wolf ebenso wie sie für Quatsch. Aber irgendein Geheimnis verbirgt der Fremde …

Zitat:
Lunarier konnten Menschen dazu bringen, Dinge zu sehen, die nicht existierten, und Gefühle zu entwickeln, die auf nichts beruhten. Sie konnten Menschen einer Gehirnwäsche unterziehen, so dass sie Dinge taten, die sie sonst nie tun würden. Ohne Diskussion. Ohne Widerstand.
(S. 53)

Kommentar:
Während Scarlet sich auf die verzweifelte Suche nach ihrer plötzlich verschwundenen Großmutter macht und dabei dem mysteriösen Wolf begegnet, zu dem sie sich direkt hingezogen fühlt, kann Cinder aus ihrer Gefangenschaft fliehen, noch bevor sie nach Luna ausgeliefert wird. Dabei hilft ihr ein weiterer Gefängnisinsasse, mit dessen Hilfe sie nach Frankreich flüchtet, auf den Spuren ihrer Vergangenheit.
Währenddessen versucht Imperator Kai verzweifelt sein Abkommen mit Luna einzuhalten und Cinder wieder zu finden, um sie Königign Levana von Luna ausliefern zu können, ansonsten droht Luna der Erde mit einem schrecklichen Krieg, in dem die Erde so wie es aussieht, den Kürzeren ziehen würde …

Ebenso wie bereits der erste Band ist auch dieses Buch optisch ein echter Hingucker. Der Schutzumschlag ist mit zahlreichen, rot-metallisch glänzenden Wolfssilhouetten geprägt, so dass diese zusammen ein tolles Muster ergeben. Das Papier fühlt sich an wie Tonpapier. Insgesamt also wieder eine stimmige Optik und zusammen machen sich die beiden bisher erschienenen Luna-Chronik-Bände wirklich gut im Regal.

In diesem zweiten Teil bekommen wir mit Scarlet eine neue Hauptfigur vorgesetzt. Scarlet ist sehr temperamentvoll und facettenreich und ebenso sympathisch wie es bereits Cinder war. Die Suche nach ihrer Großmutter erleben wir als Leser mit und ich habe am Anfang wirklich überlegt und war sehr gespannt, wie dieser Strang um Scarlett und ihre Großmutter zur bisherigen Geschichte passen würde. Erst zum Ende hin laufen die beiden Stränge nämlich zusammen und auch dem Leser wird das gesamte Ausmaß bewusst.
Außer Scarlet gibt es noch einige weitere neue Figuren und hier muss ich sagen, dass die Autorin ihre Figuren hier meiner Meinung nach so richtig gut in Szene setzt, ich finde allesamt richtig gut gelungen, mit viel Tiefe.

In diesem Band lernen wir auch ein wenig mehr von der Erde der Zukunft kennen, denn die Geschichte spielt nicht mehr nur im asiatischen Staatenbund, sondern auch im Frankreich des zukünftigen Europas. Hier beweist Marissa Meyer einmal mehr, was für eine tolle und gut durchdachte Geschichte und auch Welt sie hier erdacht und erschaffen hat.

Die politischen Konflikte zwischen den Oberhäuptern der Erd-Staaten und Luna bekommen wir als Leser auch in diesem Band wieder aus der Sicht von Prinz Kai mit, der ja nun Imperator und somit Oberhaupt des asiatischen Staatenbundes ist, allerdings nicht so detailliert wie noch im ersten Band. Dennoch wird auch hier wieder deutlich, wie grausam, gefährlich und machtgierig Königin Levana tatsächlich ist und was ihre eigentlichen Pläne sind.

Die Geschichte um Cinder wird in diesem Buch nicht allzu weit gebracht, nachdem sie entkommen konnte, befindet sie sich hauptsächlich auf der Flucht und auf den Spuren ihrer Vergangenheit und das ist wirklich interessant, denn wir erfahren einiges über Cinders Vergangenheit und wie sie zu dem wurde was sie nun ist und wie es überhaupt dazu kam. Dies verdeutlicht die Wichtigkeit ihrer Existenz noch viel mehr. Außerdem fängt Cinder selbst so langsam an zu verstehen, wer sie tatsächlich ist und zu akzeptieren, dass sie Lunarierin ist.
Erwähnenswert ist vielleicht noch, dass die Geschichte direkt dort wieder einsetzt, wo sie im ersten Band endete, wir verlieren also keine Zeit mit Cinder.

Die märchenhaften Elemente wurden auch in diesem Band eher subtil in die Geschichte gestreut, allerdings trotzdem unübersehbar. Auch dieses Buch ist übrigens in vier große Abschnitte gegliedert, betitelt mit “Erstes Buch”, “Zweites Buch” etc. Jedem Abschnitt gehen ein paar Zeilen des original Märchens voraus. Wer die original Märchen kennt, der kann natürlich schon ein paar Schlüsse ziehen, aber ganz so einfach macht es uns die Autorin uns hier auch wieder nicht, denn die Luna-Chroniken sind einfach keine normalen Nacherzählungen und das gefällt mir einfach richtig gut.  

Insgesamt hat mir auch “Wie Blut so rot” wieder richtig gut gefallen! Zum Ende des Buches findet sich nach den Danksagungen noch die ersten Seiten des dritten Bandes, der “Wie Sterne so golden” heißen wird. Einen Erscheinungstermin dafür gibt es leider noch nicht, aber ich hoffe darauf, dass wir es vielleicht schon zum Ende des Jahres in den Händen halten dürfen. Auf den vierten Teil werden wir noch lange genug warten müssen, denn dieser wird voraussichtlich erst 2015 in Originalsprache erscheinen.

Von mir gibt es für diese grandiose Fortsetzung auf den Fall wieder die volle Punktzahl! Ich liebe Marissa Meyers Fantasie und ihre erschaffene Welt und freue mich bereits sehr auf die Fortsetzung!

 

Meine Wertung:
RegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogen

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