Die längste Nacht – Isabel Abedi

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Arena Verlag | Gebundene Ausgabe | ca. 408 Seiten | 19,99 Euro | März 2016 | ISBN: 978-3401061894

Inhalt

(lt. amazon.de):

Es sind nur ein paar Sätze in einem noch unveröffentlichten Manuskript, das Vita im Arbeitszimmer ihres Vaters findet – aber etwas an ihnen verzaubert und verstört die Siebzehnjährige gleichzeitig. Wenig später bricht sie mit ihren Freunden zu einer Fahrt quer durch Europa auf und stößt in Italien durch Zufall auf den Schauplatz des Manuskripts: Viagello, ein malerisches kleines Dorf. Der Ort strahlt für Vita eine merkwürdige Anziehungskraft aus, die noch stärker wird, als ihr der Seiltänzer Luca buchstäblich vor die Füße fällt. Auf den ersten Blick ist Luca für Vita etwas Besonderes, doch etwas an ihm und seiner Familie kann sie nicht fassen. Noch ahnt sie nicht, dass er sie auf eine Reise tief in ihre Erinnerungen führen wird, an deren Ende etwas steht, was einst in Viagello geschah – in jener längsten Nacht.

Gewähltes Zitat

Er machte eine vage Bewegung mit seinen Armen, die alles umfassen konnte, den Friedhof, den Ort, das Land, die Welt. »Selbstmord, das wär nichts für mich, und ich hab auch keine Sehnsucht zu sterben oder so. Aber wenn es so weit ist – dann doch bitte etwas anderes als diese Show hier. Die ist mir einfach zu begrenzt.«

(S. 226)

Meine Meinung

Als Vita mit ihrer besten Freundin und ihren Freund zu einer Europareise antritt landen sie mehr durch Zufall in dem kleinen italienischen Dorf Viagello. Vita fühlt sich von diesem Ort wie magisch angezogen. Schnell zeigt sich aber, dass mehr dahinter steckt, als lediglich ein Gefühl, denn als sie Luca trifft, der die drei spontan zu sich nach Hause einlädt, wird schnell klar, dass Vita Lucas Familie kennt. Sie war damals noch sehr klein und kann sich deswegen nicht mehr gut daran erinnern, aber sie hat eine Vergangenheit mit Viagello. Ob dies wohl mit dem geheimnisvollen Manuskript zu tun hat, das sie vor einiger Zeit im Büro ihres Vaters entdeckt hat und von dem er so schockiert war? Vita entschließt zusammen mit Luca die Wahrheit über die damaligen Ereignisse heraus zu finden …

Mit Die längste Nacht hatte ich mal wieder ein Buch, das mich die ganze Nacht wach gehalten hat. So gesehen der ideale Titel für dieses Buch. Nach einem etwas lahmen Start, der mich nicht so wirklich angesprochen hat, konnte ich nämlich gar nicht mehr aufhören zu lesen.

Der Beginn des Buches war für mich zunächst ein wenig enttäuschend, denn für mich klang es so, wie ein weiterer Road-Trip, auf den ich eigentlich gar keine Lust hatte. Glücklicherweise kam es aber ganz anders. Der Trip ging tatsächlich nur bis zur ersten Station, dann wurde es spannend.

Dem Leser ist natürlich direkt klar, dass es in Viagello ein Geheimnis geben muss, nachdem bereits das mysteriöse Manuskript davon handelte. Und von Beginn an gibt es viele, teils eher subtile Hinweise, dass sich in dem kleinen Ort mehr abgespielt haben muss, als Vita selbst ahnt. Auch als schließlich klar ist, dass es ein großes Geheimnis um Vitas Vergangenheit und diesem Ort gibt, wird es nicht langweilig – im Gegenteil – ab diesem Zeitpunkt konnte ich das Buch gar nicht mehr zur Seite legen und wollte sofort wissen was da los war.

Isabel Abedi hat es total gut drauf einen an die Seiten zu fesseln. Immer wenn man denkt, das war es jetzt, weiß sie noch eins drauf zu setzen. Und das tollste war, dass das alles niemals gezwungen wirkte, sondern total glasklar, so dass man sich fragen musste, warum man da noch nicht selbst drauf gekommen ist.

Vita fand ich als Figur wahnsinnig gut angelegt und toll ausgearbeitet. Bei Luca hätte ich mit teils ein wenig mehr gewünscht, ich hätte auch gerne gewusst, wie er sich in der ganzen Situation fühlte und was er so dachte.
Besonders gut gefallen hat mir auch, dass am Ende auch das Verhalten von Vitas Eltern geklärt war, obwohl ich damit schon gar nicht mehr gerechnet hatte. Für mich blieben am Ende jedenfalls keine Wünsche mehr offen, außer vielleicht der, dass ich gar keinen Abschied von Viagello wollte.

Thematisch gibt es hier einen tollen Mischmasch. Es gibt ein großes Familiengeheimnis, eine Liebesgeschichte, einen Krimi, ein Drama. Hier bleiben kaum Wünsche offen und dabei ist die Mischung auch absolut gelungen.

Fazit

Die längste Nacht war insgesamt einfach total toll durchdacht und von Isabel Abedi super konstruiert und lies sich mit einer absoluten Leichtigkeit und Freude meinerseits lesen. Ich habe dieses Buch wirklich sehr genossen! Was soll ich mehr sagen? Lest es!

Meine Wertung

One thought on “Die längste Nacht – Isabel Abedi

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