Die 100 – Kass Morgan

die100

Heyne fliegt
Broschierte Ausgabe
ca. 320 Seiten
12,99 Euro
Juli 2015
Originaltitel: The 100
Übersetzer: Michael Pfingstl
ISBN: 978-3453269491

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Inhalt

(lt. amazon.de):

Eine packende Mischung aus »Der Herr der Fliegen« und »Die Tribute von Panem«
Seit einem vernichtenden Atomkrieg lebt die Menschheit auf Raumschiffen. 300 Jahre lang hat niemand mehr die Erde betreten. Doch nun sollen 100 jugendliche Straftäter das Unmögliche wagen: zurückkehren und herausfinden, ob ein Leben auf dem blauen Planeten wieder möglich ist. Doch was die idealistische Clarke, der geheimnisvolle Bellamy und die anderen Verurteilten nach ihrer Ankunft vorfinden, raubt ihnen den Atem. Ein tödliches Abenteuer beginnt, auf das sie kein Training der Welt hätte vorbereiten können …

Gewähltes Zitat

Normalerweise interessierte sie sich kein bisschen für die Literatur der Erde, aber die letzte Hausaufgabe hatte ihr Interesse geweckt. Statt einen weiteren langweiligen Aufsatz über die Veränderungen in der prä-apokalyptischen Erdenlyrik zu schreiben, lautete die Aufgabe, die Unterschiede der Vampir-Begeisterung des neunzehnten und der des einundzwanzigsten Jahrhunderts herauszuarbeiten.

(S. 55)

Meine Meinung

Nachdem es vor 300 Jahren zu einem Atomkrieg auf der Erde kam, leben die letzten Menschen nun auf Raumschiffen und warten darauf, dass die Erde wieder bewohnbar ist. Um herauszufinden, ob dies bereits der Fall ist, werden einhundert jugendliche Straftäter, denen ansonsten die Hinrichtung droht, auf die Erde geschickt. Ausgestattet mit Armbändern, die ihre Vitalzeichnen an die Raumschiffe senden, sollen sie der Indikator für alle oben geblieben sein, ob Leben auf der Erde wieder möglich ist. Das Problem ist, dass niemand diese Jugendlichen darauf vorbereitet oder gefragt hat, ob sie dies überhaupt wollen. Trotzdem müssen sie sich nun mit den ungewohnten Begebenheiten und sich selbst auseinander setzen …

Seit Ende Juli lief nun die gleichnamige TV-Serie auf Pro7, die ich ebenfalls gesehen und die mir gefallen hat. Das Buch habe ich zwischendrin gelesen und war von Anfang an auch sehr fasziniert, dass es von Anfang an gravierende Unterschiede zwischen Buch und Serie gab. Auf diese Unterschiede möchte ich weiter überhaupt nicht eingehen, aber vieles was es in den Büchern gab – auch viele Figuren – gibt es in der Serie nicht, und auch umgekehrt: vieles und viele, die es in der Serie gab, die gibt es im Buch nicht. Genau deswegen fällt ein Vergleich auch irgendwie flach und unglaublicherweise gefällt mir sowohl das Buch als auch die Serie gut. Beides auf seine Weise.
Hier soll es jetzt allerdings hauptsächlich um das Buch gehen.

Die Geschichte wird aus der Sicht von vier unterschiedlichen jugendlichen Figuren erzählt. Clarke, Wells, Bellamy und Glass. Während die ersten beiden von der Phoenix stammen und damit ein privilegierteres Leben hatten als die meisten anderen der 100, haben sie auch einen etwas schwereren Stand auf der Erde. Clarke weiß sich allerdings gut einzufügen, was Wells viel schwerer fällt, nicht zuletzt aufgrund dessen, dass er der Sohn des Kanzlers ist, der oben alle Jugendlichen in den Arrest geschickt hat. Beide hatten früher ein recht gutes Verhältnis, zumindest bis Clarke durch Wells Schuld in den Arrest kam. Wells liebt Clarke allerdings immer noch und will sie unbedingt für sich gewinnen, weswegen er auch dafür gesorgt hat, dass er mit den 100 auf die Erde gelangt.
Bellamy ist der einzige der 100, der vorher nicht im Arrest saß. Er hat sich Zugang zur Kapsel verschafft, kurz bevor diese zur Erde aufgebrochen ist, um seine Schwester beschützen zu können, die unter den 100 ist. Er ist auch der Einzige, der sich einigermaßen mit der Erde in der Theorie auseinander gesetzt hat und deswegen nun auch recht gut klar kommt.
Glass, die beste Freundin von Wells, sollte ursprünglich auch mit den 100 zur Erde geschickt werden, konnte allerdings kurz vorher entkommen um noch einmal mit ihrer Mutter zu sprechen, die daraufhin dafür gesorgt hat, dass Glass begnadigt wird. Durch Glass erfahren wir nun, was sich auf den Raumschiffen so tut, während die anderen sich auf der Erde durchschlagen.

Die Figuren sind wirklich sehr facettenreich, nicht zuletzt dadurch, dass wir nicht nur die aktuellen Ereignisse und Handlungen mitverfolgen können, sondern nach und nach auch ihre vergangenen Geschichten. Das fand ich vor allem sehr spannend, denn gerade zu Beginn fragt man sich natürlich schon, was diese Menschen in den Arrest gebracht haben könnte und was für Ziele sie verfolgen.
Die Handlung ist von daher eher ruhig und es passiert nicht allzu viel auf der Erde. Nur sehr langsam und zögerlich wird dieser neue Raum nach der Ankunft erkundet, man ist viel eher mit sich selbst und seinen Mitmenschen beschäftigt.

Weiter fand ich auch einige Anspielungen toll, was für Errungenschaften aus Kultur und Gesellschaft der damaligen Erde noch heute bekannt waren. Das war zwar nicht viel, aber das wenige fand ich ebenfalls spannend.

Fazit

Anders als in der Serie Die 100 geht es in Kass Morgans Buch also viel weniger actionreich zu, sondern eher gemächlich, mit Hauptaugenmerk auf diese vier Figuren und deren Geschichten. Das gefällt mir richtig gut und ich bin schon sehr gespannt auf die Fortsetzung, die bereits im Dezember unter dem Titel „Die 100 – Tag 21“ erscheinen wird.

Meine Wertung

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