Der Nebelmann – Donato Carrisi

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Atrium Verlag | Gebundene Ausgabe | ca. 336 Seiten | 20,00 Euro | August 2017 | Originaltitel: La ragazza nella nebbia |Übersetzer: Karin Diemerling | ISBN: 978-3855350162

Inhalt

(lt. amazon.de):

Ein abgelegenes Dorf. Sieben verschwundene Kinder. Und ein Ermittler, dem nicht zu trauen ist: Dieser Thriller hat allein in Italien mehr als hunderttausend Leserinnen und Lesern den Atem geraubt.
In einer eisigen Winternacht irrt der Sonderermittler Vogel mit blutbesudeltem Hemd durch die nebelverhangenen Wälder am Rand eines Dorfes. Vogel war vor einigen Wochen in die Alpen gereist, um den Verbleib eines vermissten Mädchens zu klären. Dreißig Jahre zuvor waren mehrere Kinder in den umliegenden Wäldern verschwunden, und es besteht der dringende Verdacht, dass der Mörder von damals – der im Dorf nur »Der Nebelmann« genannt wird – wieder aktiv geworden ist.
Als Vogel aufgegriffen wird, gibt er an, einen Unfall gehabt zu haben, doch das Blut an seinem Hemd stammt nicht von ihm. Ein Psychiater wird gerufen, um ihn zu befragen. Vogel beginnt zu erzählen – und sein Bericht ist ungeheuerlich.

Gewähltes Zitat

»Der Kriminalbeamte, der hinter ihnen her ist, heißt Vogel.«
Er sprach den Namen mit einem besorgten Unterton aus. »Ich würde ihn nicht gerade als erstklassigen Ermittler oder gar Spürhund bezeichnen. Er hat keine große kriminologische Befähigung, und Dinge wie kriminaltechnische Beweismittel, DNA und so weiter, interessieren ihn nicht. Er ist einer, der sich der Medien bedient, um ans Ziel zu gelangen.«

(S. 163)

Meine Meinung

Als in dem kleinen italienischen Dorf Avechot die junge Anna Lou spurlos verschwindet, wird der angesehene Sonderermittler Vogel zu Hilfe gerufen. Schnell ist ein Verdächtiger gefunden gegen den ermittelt wird. Aber so einfach scheint der Fall nicht zu sein, wie es auf dem ersten Blick aussieht. Als schließlich auffällt, dass vor 30 Jahren bereits ähnliche Vermisstenfälle zu beklagen waren, dreht sich für Ermittler Vogel alles …

Der Nebelmann aus dem Atrium Verlag erscheint als Hardcover Ausgabe mit Schutzumschlag und umfasst 336 Seiten.
Das Cover macht schon Lust auf mehr, es wirkt nicht nur durch das Motiv unheimlich, sondern auch durch seine Farbgebung. Das Gesicht eines Mädchens schimmert durch die Bäume hindurch, es wirkt jung, verletzlich und unschuldig. Außerdem sehen wir einen Mann im Mantel, nur von hinten. Der Nebelmann?
Das Cover verrät uns ebenso, dass die Geschichte im Winter spielt, denn die Bäume sind kahl und es liegt Schnee.

Die Erzählweise ist eine ganz besondere, denn hier wird nicht einfach chronologisch vom Anfang bis zum Ende erzählt. Jedes Kapitel beginnt mit einem Datum und der Angabe, wie viele Tage vor oder nach dem Verschwinden vorliegen.

Die Geschichte beginnt damit, dass der sehr angesehene und bis dahin erfolgreiche Ermittler Vogel blutbesudelt und augenscheinlich verwirrt von seinen ehemaligen Kollegen aufgefunden wird. Wenige Wochen zuvor war Sonderermittler Vogel noch der Star-Ermittler im Fall eines verschwundenen Mädchens, der viel Aufsehen erregt hat, der aber nie abgeschlossen wurde.
Vogel wird von einem Psychiater vernommen und erzählt nach und nach nicht nur, was sich in dieser Nacht abgespielt hat, sondern auch, wie genau die Ermittlungen im Fall der verschwundenen Anna Lou abgelaufen sind.

Diese Erzählweise hat mir viel Spaß gemacht, denn so wurde die Spannung immer gleich aufrecht erhalten. Zwar strotzt dieses Buch nicht gerade vor Spannungsmomenten, aber eine unterschwellige Spannung schwingt die ganze Zeit über mit.

Die Figuren sind zwar bis auf wenige Ausnahmen nicht so wirklich ausgefüllt dargestellt, aber alle haben eine ganz bestimmte Rolle inne, auf denen auch der Fokus liegt.
Besagter Sonderermittler Vogel ist eine der Hauptpersonen in diesem Buch. Er führt alle Ermittlungen an, ist aber selbst sehr egozentrisch und nicht besonders sympathisch. Er ist eine ganz andere Ermittlerfigur, als ich sie aus bisherigen Krimis oder auch Thrillern kenne und war daher auch sehr interessant für mich.
Im Fokus der Ermittlungen steht sehr schnell Herr Martini, Lehrer der hiesigen Schule und Familienvater. Seine Familie rückt schnell in den Fokus der Ermittlungen, denn sie wohnen erst seit kurzem in Avechot und sie tragen ein Geheimnis mit sich.
Die Eltern der verschwundenen Anna Lou Kastner verhalten sich allerdings auch merkwürdig, was allerdings auch daran liegen kann, dass sie Mitglied dieser religiösen Gemeinschaft sind.
Aber auch ein Mitschüler von Anna Lou ist verdächtig, denn er folgte Anna Lou laut ihrer besten Freundin Priscilla auf Schritt und Tritt.
Stella Honer springt als Reporterin auf jeden Hinweis an und hat ihre ganz eigenen Theorien zu diesem Fall.
Als dann auch noch eine ehemalige Journalistin aus der Region ganz ähnliche Vermisstenfälle aus vergangener Zeit ins Rennen schickt, ist die Verwirrung komplett.

Fazit

Der Nebelmann des  Erfolgsautors Donato Carrisi hat mir vor allem wegen der besonderen Erzählweise viel Spaß gemacht. Dadurch, dass die Geschichte quasi von hinten aufgerollt wurde, wusste man zwar, wohin alles laufen würde, aber hier war auf jeden Fall der Weg das Ziel. Und der war interessant!

Meine Wertung

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