Lockwood & Co. 2: Der wispernde Schädel – Jonathan Stroud

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cbj Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 512 Seiten
18,99 Euro
Oktober 2014
ISBN: 978-3570157107
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Inhalt

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Wenn Londons Geisterwelt erwacht…
Dank des spektakulären Erfolgs im Fall der seufzenden Wendeltreppe ist Lockwood & Co. nun eine der angesagtesten Geisteragenturen Londons. Doch inzwischen wird die Metropole bereits von einer Reihe neuer grausiger Ereignisse erschüttert: In einer beispiellosen Diebstahlserie werden mächtige magische Artefakte entwendet und deren Hüter grausam ermordet. Als dann auch noch auf einem Friedhof ein schauerlich eiserner Sarg geborgen wird, dessen Inhalt unter mysteriösen Umständen verschwindet, steht fest: Ein klarer Fall für Lockwood & Co.! Nur wenn das Team um Anthony Lockwood, Lucy und George ihre ganze Genialität im Umgang mit übernatürlichen Ereignissen in die Wagschale wirft, kann es ihnen gelingen, die Verschwörung, die hinter all dem steckt, aufzudecken.

Gewähltes Zitat

»Hat er vom Jenseits gesprochen?«, fragte George wissbegierig. Seine Augen leuchteten hinter der Brille. »Das ist schließlich die Frage aller Fragen. Das, was alle wissen wollen. Der alte Joplin hat mir erzählt, dass er Fachtagungen darüber besucht. Was passiert nach dem Tod … Die Unsterblichkeit … Das Schicksal der Menschenseele …«
Ich holte tief Luft. »Er hat gesagt, dass du fett bist.«

(S. 125 ff.)

Meine Meinung

Wie gerne habe ich damals die Bartimäus-Reihe von Jonathan Stroud gelesen und seitdem jedes Buch dieses Autors verschlungen, immer in der Hoffnung, dass er wieder etwas so geniales wie die Tetralogie um den quirligen kleinen Dschinn Bartimäus abliefern würde. Mit Lockwood & Co. ist es ihm zumindest in großen Teilen gelungen, denn schon der erste Teil konnte mich total mitreißen und fesseln und dieser zweite Teil hier ist noch einmal eine Ecke besser!

Lockwood & Co., das sind Lucy, George und Anthony Lockwood selbst, den alle nur Lockwood nennen. Diese Agentur, die ihren Sitz im Elternhaus von Lockwood hat, kommt gänzliche ohne erwachsene Berater oder ähnliches aus. Nur die drei Jugendlichen selbst führen das komplette Geschäft. Lucy, die erst im letzten Buch zum Team stieß, ist mittlerweile fester Bestandteil geworden, die drei sind einfach ein gutes Team und immer in Konkurrenz mit “Fittes”, der größten Agentur London, und vor allem mit deren unsympathischen Mitarbeiter Quill Kippes. Doch genau mit diesem müssen sie im neusten Fall, der nicht gerade ungefährlich ist, zusammen arbeiten…

Optisch finde ich dieses Buch auch dieses Mal wieder total gelungen! Es passt perfekt zu seinem Vorgänger, ist dieses mal nur in rot gehalten und hat – passend zum Titel und auch zur Geschichte – einen Schädel auf dem Cover, hinter dem sich die Degen kreuzen. Einfach perfekt und super passend!

Insgesamt ist die Geschichte in sechs große Teile gegliedert, die dieses Mal tatsächlich auch in chronologischer Reihenfolge erzählt werden.
Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht von Lucy. Sie führt den Leser gekonnt durch die Geschehnisse und Abenteuer. Dadurch bekommt der Leser nicht nur das meiste aus erster Hand mit, sondern auch noch einen besonderen Zugang zu Lucy, die als Figur wirklich sehr sympathisch ist. Stroud schafft er hier aber dennoch dem Leser auch Lockwood und George näher zu bringen. Jedenfalls hatte ich selbst am Ende nicht den Eindruck nur Lucy näher gekommen zu sein, sondern auch den anderen beiden Figuren. Und da ich das gesamte Team wirklich gerne mag, bin ich sehr froh, dass dem Autor dieser Spagat hier gut gelungen ist.

Die Story selbst ist ziemlich spannend, mysteriös und gut durchdacht. Im letzten Band gibt es mit dem Schädel, der zu Lucy spricht, schon einen kleinen Vorgeschmack auf das, was nun so alles kommt. Als Leser konnte ich wieder total mitfiebern und mir fiel es aufgrund der tollen Schreibweise von Jonathan Stroud auch schwer, das Buch nicht einfach in einem Rutsch durch zu lesen.

Wie bereits den ersten Teil, finde ich die Idee und Umsetzung auch dieses mal total klasse und seit der Serie und den Filmen “Ghostbusters” aus den 80ern auch recht neu und erfrischend.
Die Kritik, die ich allerdings schon zum ersten Band hatte, ist auch die einzige, die ich hier wieder anbringen kann, nämlich, dass es mir während des Lesens sehr schwer fiel, mir Lucy, Lockwood und George wirklich als Kinder vorzustellen, weil sie so erwachsen agierten, auch mit brutalen Handlungen fertig wurden und auch gänzlich ohne Erwachsene auskommen. Das ist immer noch eine Sache, die ich während des Lesens auch dieses Mal wieder ständig im Kopf hatte, obwohl es mich mittlerweile nicht mehr so arg stört, wie noch im letzten Band, denn irgendwie kann ich mir mittlerweile vorstellen, dass die Erfahrungen, die die drei Kinder mittlerweile machen musste, sie einfach so extrem haben reifen lassen.

Das ist aber wirklich meine einzige Kritik. Ansonsten hat mir auch dieses Abenteuer wieder ausnehmend gut gefallen. Aufgrund dessen, dass nun auch ein roter Faden erkennbar ist, der sich durch die einzelnen Abenteuer zieht, hat es mir sogar noch einen Ticken besser gefallen als bereits der erste Band. Alles scheint so total durchdacht und wunderbar konstruiert. Spannung ist ständig vorhanden, wenn sie nicht gerade mit dem aktuellen Fall zu tun hat, dann mit den Geheimnissen von Lockwood persönlich. Und gerade diese ständige Spannung macht dieses Buch zum echten Page-Turner!

Fazit

Mit “Lockwood & Co.” hat Jonathan Stroud hier eine super Story erdacht, die vom Feeling her stark an die Bartimäus-Reihe erinnert, mit einer Prise Ghostbusters, einen ordentlichen Spritzer Humor und jeder Menge Spannung! Eine richtig erfrischende und gruselige Geistergeschichte! Absolute Leseempfehlung!

Meine Wertung

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Reihe

2013: Lockwood & Co. 1: Die seufzende Wendeltreppe
2014: Lockwood & Co. 2: Der wispernde Schädel

Specials

Buchtrailer zu “Lockwood & Co.: Der wispernde Schädel” von Jonathan Stroud

Das Herz des Sternenbringers – Priska Lo Cascio

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Thienemann Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 432 Seiten
16,99 Euro
März 2014
ISBN: 978-3522201834
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Inhalt

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England, 1066: Garred, normannischer Bastard, landet als Spion William des Eroberers in England und wird auf dem Gut Wertlyng aufgenommen. Dort verliebt er sich in die junge Angelsächsin Alwynn, Schwester des Thane of Wertlyng. Diese wird jedoch gezwungen, den besten Freund ihres Bruders zu heiraten, der kaltblütig und ungehobelt ist. Heimlich treffen sich Alwynn und Garred nun. Als die Männer in den Krieg ziehen, bittet der Thane Garred das Gut und die Bewohner zu schützen. Garred würde alles für Alwynn tun – doch er ist immer noch ein Spion Williams und dieser nähert sich Englands Küste. Wie kann er seine große Liebe retten? Was geschieht, wenn sie seinen Verrat erkennt?

Gewähltes Zitat

»Es ist meine Pflicht, mich um die Leute von Wertlyng zu kümmern. Mich um ihre Sicherheit zu sorgen und darum, dass keiner von ihnen hungern muss. Das ist es, was eine gute Herrin tut und worin ich versagt habe. Ich …« Die Bestürzung raubte ihr die Worte, sie konnte kaum noch atmen. Erstickt von der Last der Verantwortung, die sie bereits so lange und ohne Hilfe trug.

(S. 292 ff.) 

Meine Meinung

Der junge Normanne Garret, in dessen Adern ebenfalls das angelsächsische Blut seines Vater fließt, reist nach Wertlyng um dort für Herzog William zu spionieren, der König werden und den dortigen König vom Thron stoßen will. In Wertlyng muss Garret jedoch erfahren, dass die Angelsachen gar nicht so schlimm und unmenschlich sind, wie angenommen und er verliebt sich sogar in die Schwester des dortigen Thanes. Als es langsam ernst wird, muss er sich entscheiden, was ihm wichtiger ist. Sein Schwur oder die Liebe…

Bei „Das Herz des Sternenbringers“ handelt es sich um einen historischen Unterhaltungsroman für Jugendliche. Das Thema ist einfach gehalten und somit verständlich für jedermann und die jeweiligen Gegebenheiten der Zeit werden dem Leser unaufdringlich näher gebracht. Gespickt wird die hintergründige Geschichte mit einer schönen Liebesgeschichte und einer spannenden Verstrickung aus Verrat.

Der Autorin ist es hier gelungen sehr angenehme und sympathische Figuren zu entwerfen. Es gibt zwar zwei Seiten, nämlich die der Normannen und die der Angelsachsen, aber einfach nur gut oder einfach für böse wird keine dieser Seiten dargestellt. Aus der jeweiligen Sicht ist jede Seite verständlich ausformuliert worden, so dass sich auf jeder Seite Sympathien entwickeln und man eigentlich jedem den Sieg wünscht und um jeden Verlust trauert. Das fand ich in diesem Roman sehr gelungen und angenehm.

Die Geschichte an sich ist so natürlich erfunden, beruht aber auf wahren Ereignissen, wie die Schlacht bei Hastings und den Sieg der Normannen über die Angelsachsen. Auch der Sternenbringer hat einen realen Hintergrund, auch wenn zur damaligen Zeit nicht klar war, was es mit der angesprochenen Erscheinung auf sich hatte. Insgesamt mochte ich die Mischung aus historisch wahren Begebenheiten und der fiktiven Geschichte jedoch sehr.

Wie bereits erwähnt hat die Autorin es hier geschafft sehr nette und vielfältige Figuren zu entwickeln, die ich zum aller größten Teil sehr mochte. Die Liebesgeschichte wurde bereits im Klappentext angesprochen, ebenso wie die meisten weiteren Entwicklungen, so dass es da groß keine Überraschungen mehr gab, aber auch wenn man diesen Klappentext vorher nicht gelesen hätte, so hätte man sich früh denken können, in welche Richtung diese Geschichte gehen würde, es gibt nämlich genügend Andeutungen.

Die Sprache ist der Zeit, in der die Geschichte spielt, nicht angemessen, bis auf ein paar Einflüsse, die verdeutlichen sollen, dass damals eigentlich eine andere Sprache benutzt wurde. Das ist sehr angenehm und lässt einen das Buch sehr flüssig lesen, ohne dass man jedoch vergisst, dass man gerade eigentlich in einer anderen Zeit verweilt. Es ist also auch für Jugendliche absolut leicht verständlich.   

Fazit

Insgesamt hat mir die Lektüre von „Das Herz des Sternenbringers“ viel Spaß gemacht. Ich konnte mich entspannen und mich einfach mit den Figuren treiben, wenn auch nicht wirklich überraschen lassen. Ein schöner Roman zum Genießen für zwischendurch! 

Meine Wertung

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Night School 4: Um der Hoffnung willen – C.J. Daugherty

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Oetinger Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 416 Seiten
18,95 Euro
Mai 2014
Originaltitel: Night School: Resistence
ISBN: 978-3789133367
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Inhalt

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Die Situation spitzt sich zu: Die NIGHT SCHOOL fordert ihre Opfer. Cimmeria befindet sich im Ausnahmezustand. Hilflos müssen Allie und ihre Freunde mit ansehen, wie die Machtkämpfe zwischen den rivalisierenden Gruppen das Internat zunehmend spalten. In der Gefahr wird Allies Liebe zu Sylvain immer inniger. Doch um sein Leben zu schützen, muss sie sich von ihm trennen. Verzweifelt konzentriert Allie sich nun ganz auf das Training für die NIGHT SCHOOL. Bis ein Attentat mit tödlichem Ausgang ihre Welt bis in ihre Grundfeste erschüttert … Band 4 der großartigen Thrillerserie Allie und das Geheimnis der NIGHT SCHOOL – Liebe, Leidenschaft und Gefahr!

 

Gewähltes Zitat

Allie beobachtete jede seiner Bewegungen, jede kleine Geste. War es vielleicht doch möglich? Konnte er derjenige sein, der geholfen hatte, Jo zu töten? Und Ruth?
Eigentlich konnte sie es sich nicht vorstellen, doch einer von ihnen hatte es getan.
Sie wusste, dass es keine gute Idee war, trotzdem ließ sie zu, dass die Erinnerung vor ihrem geistigen Auge erstand: Jo liegt auf dem Boden. Überall ist Blut. Ihre Arme sind eigenartig verdreht. Und sie ist still, so schrecklich still.
Allie merkte, wie sich alle Muskeln ihres Körpers anspannten.
Wie kann ich hier einfach so sitzen? Einer der Lehrer hat das Tor geöffnet und Jos Mörder reingelassen. War es Zelazny? Hat er es getan? Ist Jos Mörder hier im Raum?

(S. 102 ff.)

Meine Meinung

Allie ist jetzt bereits seit Wochen zusammen mit Rachel auf der Flucht vor Nathaniel und seinen Leuten und reist dabei quer durch Europa. Als sie schließlich bei Sylvain und seinen Eltern Zuflucht finden, dort aber auch gefunden und beinahe getötet werden, geht es schließlich doch wieder nach Cimmeria, wo die Sicherheitsvorkehrungen so hoch sind wie nie. Als Nathaniel schließlich Bedingungen stellt und ein Termin zur Verhandlung vereinbart wird, kommt es zu einer folgenschweren Begegnung …

Wow! Nach dem doch etwas ruhigen dritten Band, geht es jetzt in “Um der Hoffnung Willen” so richtig ab! Dieser Band ist actionreich ohne Ende, ich bin immer noch total begeistert!

Nicht nur, dass wir Sylvain und seine Eltern zu Beginn endlich einmal näher kennen lernen, nein, Allies Entscheidung bezüglich ihrer Beziehungsproblematik scheint auch endlich zu fallen. Aber glaubt ja nicht, dass sie es uns oder sich selbst einfach macht. Auf jeden Fall wird es noch einmal spannend zwischen zwischen Allie, Sylvain und Carter. Mehr will ich dazu auch gar nicht verraten!

Die Figuren finde ich wieder allesamt sehr überzeugend dargestellt. Sowohl Allies innere Zerrissenheit, als auch die Beweggründe des Verräters oder die Handlungen von Allies Bruder Christopher.
Es gibt einige neue Entwicklungen, die ich so nicht vorhergesehen habe, die das ganze aber noch einmal eine Ecke spannender gemacht haben, als es eh schon war.
Einzig die Tatsache, dass die Night Schooler immer mehr wie Erwachsene gehandelt werden kommt mir immer noch komisch vor. Vor allem, wenn es darum geht sich in Gefahrensituationen zu begeben. Irgendwie finde ich da keine passende Erklärung für, aber das nehme ich einfach so hin.

Einige Geheimnisse werden endlich gelüftet, dafür werden einige weitere neu aufgeworfen, so dass ich diesen Band zwar mit einem einigermaßen befriedigendem Ergebnis beenden konnte, aber nun wie auf heißen Kohlen sitze, weil ich noch so lange auf den abschließenden fünften Band warten muss um auch endlich die letzten Geheimnisse der Night School zu lüften und zu wissen, wie es mit Allie und ihrem Erbe weiter gehen wird. 

Fazit

„Um der Hoffnung willen” war also ein wirklich fulminanter vierter Teil, der schon so richtig Lust auf das finale gemacht hat. Dabei hat er gut daran getan viele Fragen zu beantworten, aber nicht zu viele um die Spannung noch bis zum Schluss aufrecht erhalten zu können. Ich würde beinahe sagen, dass dieser Teil der bisher stärkste der ganzen Reihe war, so sehr konnte mich “Um der Hoffnung willen” begeistern! Deswegen bleibt mir nichts anderes übrig als auch die volle Punktzahl zu vergeben!

Meine Wertung:

RegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogen

Specials:

Buchtrailer zum vierten Night School-Band.

Reihe:

Juli 2012 – Night School 1: Du darfst keinem trauen
Februar 2013 – Night School 2: Wer den Zweifel sät 
September 2013 – Night School 3: Denn Wahrheit musst du suchen
Mai 2014 – Night School 4: Um der Hoffnung willen
Mai 2015 –  Night School 5: Und Gewissheit wirst du haben

Verliebt in Hollyhill – Alexandra Pilz

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Heyne Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 384 Seiten
16,99 Euro
März 2014
ISBN: 978-3453269170
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Inhalt

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Werden Matt und Emily diesmal für immer zueinanderfinden?
Emily ist zurück! Zurück in Hollyhill, dem kleinen Dorf im Dartmoor, und zurück in der Gegenwart. Gemeinsam mit Matt hat sie in den schrillen 80er-Jahren einen Mörder gefasst, das Geheimnis ihrer Herkunft gelüftet und sich Hals über Kopf in den wortkargen Jungen verliebt. Doch der scheint sie plötzlich nicht mehr zu wollen. Aber bevor Emily herausfinden kann, wieso ihre Beziehung zu Matt so kompliziert ist, wird Hollyhill erneut in die Vergangenheit katapultiert – und Emily gleich mit. Willkommen im Jahr 1811! Emily ist hin und weg von den romantischen Regency-Kleidern und den eleganten Hochsteckfrisuren. Viel Zeit zum Einleben bleibt ihr allerdings nicht, denn wie aus dem Nichts taucht eine Kutsche in Hollyhill auf, mit einer bewusstlosen jungen Frau darin. Die Suche nach ihrer Herkunft führt zu einem abgelegenen Herrenhaus. Noch ahnen Emily und Matt nicht, welch düstere Geheimnisse sich hinter den alten Mauern verbergen – und welche dramatischen Auswirkungen diese auf Emilys Zukunft haben …

 

Gewähltes Zitat

Himmel, diese Zeitreisen waren anstrengend. Man sollte eine Prüfung absolvieren müssen, bevor man ohne Vorwarnung in ein anderes Jahrhundert geschleudert wurde. Umgangsformen im beginnenden 19. Jahrhundert. Keine Angst vorm Feuermachen mit dem Feuerstein. Wie bewege ich mich fort, ohne über meine eigenen Füße zu stolpern?
(S. 181)

Meine Meinung

”Verliebt in Hollyhill” ist nach “Zurück nach Hollyhill” der zweite Band der Reihe um das mysteriöse, englische Dorf Hollyhill, das durch die Zeit springt. Wer den ersten Teil noch nicht kennt, der sollte auf jeden Fall mit diesem anfangen, sonst sind viele Andeutungen und das genaue Konzept der Geschichte einfach nicht ausreichend verständlich.

Die Geschichte des zweiten Bandes setzt die des ersten auch nahezu nahtlos fort. Emily ist immer noch in Hollyhill und noch bevor sie abreisen kann, springt das Dorf samt ihr und all den anderen Bewohnern erneut durch die Zeit, dieses mal ins Jahr 1811, wo ihnen auch direkt ein Mädchen vor die Füße fällt. Während Emily, Matt und die anderen versuchen auch dieses Rätsel zu lösen, stolpern sie durch einen spannenden Fall.

Genau so, nämlich als Fall habe ich die Geschichte empfunden. Die Haupthandlung um Emily, ihre Bedeutung für Hollyhill geht nämlich nur sehr schleppend voran und spielt sich eher im Hintergrund ab, während der aktuelle Fall, den sie in der Vergangenheit zu lösen versuchen, den meisten Platz einnimmt. Jedenfalls wenn man von der Beziehung zwischen Emily und Matt absieht, die sich mal in die eine und mal in die andere Richtung entwickelt.

Der ‘Fall’ an sich hat mir auch soweit gut gefallen. Ich mochte die Schwierigkeiten, die sich durch die unbekannte Vergangenheit ergaben und habe das Buch dahingehend sehr genossen. Das hat Spaß gemacht.

Während ich im ersten Band vor allem die Figuren genossen habe, ging mir nun besonders Emily teils wirklich auf die Nerven, als sie sich in der Vergangenheit wirklich ziemlich dämlich angestellt hat. Das fand ich etwas schade. Natürlich kann man nicht alles wissen, aber so naiv hätte es nicht sein müssen, finde ich. Auch Matt wurde dieses mal nicht besonders vorteilhaft dargestellt, auch nicht die Beziehung der beiden. Diese fand ich vor allem zum Ende hin doch recht blass und wenig überzeugend, so dass ich nicht nur einmal dachte, dass es nicht schade sei, wenn aus den beiden nichts würde.

Schön fand ich allerdings, dass man dieses mal generell ein wenig mehr über die Bewohner Hollyhills und deren Geschichte erfahren hat, das kann gerne so weiter gehen.

Das Cover dieses Buches passt auch wieder wunderbar zum ersten Teil, der noch in gelb-schwarz gehalten wurde. Den Scherenschnitt mochte ich schon bei Kerstin Giers Edelstein-Trilogie, an die mich diese Bücher nicht zuletzt wegen der Optik auch ein wenig erinnern.

 

Fazit

Insgesamt war dieser zweite Band nicht ganz so überzeugend wie es der erste Band noch war, aber dennoch habe ich die Geschichte trotz aller Kritik auch hier wieder genießen können. Das Buch überzeugt einfach durch seine lockere und ansprechende Geschichte und den Ausflug in die Vergangenheit.

Das Ende lässt mich ein wenig zwiespältig zurück, einerseits wünsche ich mir eine Fortsetzung, andererseits konnte ich aus genannten Gründen auch mit einem solchen Ende leben. Nun ja, zumindest fast, wenn es den Epilog nicht gäbe. Ich bin nun also gespannt auf den dritten Teil der Reihe und hoffe, dass dann vor allem Emily wieder mehr im Vordergrund stehen wird.

Meine Wertung:

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